Von Raster- zu Vektordaten
Bislang hatten wir es mit Rasterdaten zu tun. Die Klimadaten wurden entsprechend gefiltert, klassifiziert und verschnitten. Das Ergebnis könnten wir als Rasterdatensatz (bspw. GeoTIFF) exportieren und auf Google Earth als Bild-Overlay einfügen. Die Farbgebung ist dann allerdings festgelegt und auch mit der Transparenz von Bildern haperts nach meinen Erfahrungen noch bei Google Earth.
Deshalb werden wir unsere Ergebnisdaten vom Rasterformat ins Vektorformat konvertieren und anschließend ins KML-Format überführen.
Die Raster-Vektor-Konversion kann in SAGA unter „Shapes – Grid -> Vectorizing grid classes“ aufgerufen werden. Voraussetzung dabei ist (wenn man ein sinnvolles Ergebnis erzielen möchte) ein bereits klassifiziertes, diskretes Raster. Dieses können wir anbieten – schließlich haben wir unter Teil 7 ein diskretes Raster mit dem Vorkommen von tropischen Regenwald erzeugt.
Bei „Class selection“ haben es wir einfach: wir brauchen nur eine Klasse („1“) vektorisieren, da unser Datensatz sowieso nur 1en enthält. Das Ausgabeformat ist immer ESRI Shapefile.
Achtung: Für einen erfolgreichen Export nach KML darf kein Multipolygon erzeugt werden – also immer die Option „Each island as seperated polygon“ wählen.
Hinweis: Da es auch im aktuellen Release von SAGA GIS (2.0.4) zu Problemen mit dem nativen Export (Rechtsklick auf Datensatz und „Save Shapes As“) von ESRI Shapefiles kommen kann, sollte man beim Vektorexport in SAGA GIS auf den generischen OGR-Treiber zurückgreifen. Dieser ist zu finden unter „Import/Export ->GDAL/OGR“.
Mit der GDAL/OGR -Bibliothek können viele GIS-Formate gelesen und geschrieben werden. Deswegen ist es besonders erfreulich, dass in SAGA GIS seit der Version 2.0.4 neben der vorhandenen GDAL-Bibliothek (Rasterdaten) nun auch die OGR-Schnittstelle für Vektordaten implementiert wurde.
Als Export-Format können wir an dieser Stelle schon das Zielformat KML angeben, da wir die Ergebnisse ja im Geo Browser Google Earth visualisieren wollen.
Voilà – nun ist das Ergebnis der Rasteranalyse in Google Earth zu bewundern. Wobei „bewundern“ vielleicht der falsche Begriff ist. Standardmäßig werden mit dem KML-Export via OGR-Treiber nur dürftige Visualisierungsinformationen (reine Umrissdarstellung) verknüpft. Dies können wir aber direkt in Google Earth nachholen: Rechtsklick auf die geladene KML-Ebene und allen Elemente den gleichen Stil zuweisen. Ein Grün mit etwas Transparenz passt hier hervorragend…
Das Ergebnis der GISLerei kann auch hier als KML-Datei bezogen werden.